Geschichte Wolkenstein

Am Ende des Grödnertals liegt auf 1563 m.ü.M. Wolkenstein, umrahmt von einer einmaligen Bergkulisse.
Obwohl die Anfänge des Tourismus auf die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zurückreichen, so hat sich Wolkenstein erst nach dem Zweiten Weltkrieg von einem verträumten Bergbauerndorf zu einem weltbekannten Fremdenverkehrsort entwickelt.
 
- 7000 v.Chr.: In den Jahren 1978/80 wurden unterhalb des Grödner Joches (Plan de Frea) zahlreiche Wohngruben und Funde wie Faustkeile, Schaber und andere verarbeitete Steine freigelegt; diese beweisen die Anwesenheit von Menschen aus der Altsteinzeit.
- 800-500 v. Chr.: Troi Paian, Saumpfad, der vom Eisacktal über Wolkenstein nach Buchenstein führte.                                                                                                                                          -  um 1200: Der Raum um Wolkenstein wird besiedelt.
- 1225: Heinrich von Kastelruth scheint als Besitzer der heutigen Ruine Wolkenstein auf.
- 1237: Wird der deutsche Name „Wolkenstein“ erwähnt.
- 1293: Randolf von Villanders, der Ahnherr der Familie Wolkenstein, erwirbt Burg und Gericht Wolkenstein (sieben Höfe).
- 1348: Die Pest fordert auch in Gröden viele Tote: die bisher rasche Ausdehnung der Besiedlung wird dadurch gebremst.
 - 1376/77: Geburt des Dichters und Minnesängers Oswald von Wolkenstein.
- 1380: Durch Heirat kommt die Trostburg und die Burg Wolkenstein in den Besitz der Wolkensteiner.
- 1445: Nach einem bewegten Leben stirbt der Minnesänger Oswald von Wolkenstein.
- 1503: Bau der ersten Kapelle an der Stelle der heutigen Pfarrkirche.
- 1517: Die Kapelle wird das erste Mal erweitert.
- um 1525: Die Burg von Wolkenstein wird durch einen Felssturz teilweise zerstört und nicht wieder aufgebaut.
- 1622/41: Bau der Fischburg.
- 1670: Erweiterung der Wallfahrtskapelle; zwei Altäre kommen dazu.
- 1735: Graf Johann Franz Wolkenstein, stiftet ein Benefizium mit Patronatsrecht der Grafen.
- 1809: Das Patrimonialgericht wird aufgehoben, das Gericht Wolkenstein wird bis 1817 dem von Kastelruth einverleibt.
- von 1822: gehört das Dekanat bis 1949 dem von Kastelruth an.
- 1827/28: Das bisherige Gericht Wolkenstein, St. Christina und St. Ulrich kommen zum „Großgericht“ Kastelruth. In gerichtlichen Angelegenheiten müssen deshalb die Staatsbürger fortan stets nach Kastelruth gehen.
- 1853-56: Der Bürgermeister von St. Ulrich, J.B. Purger, lässt die erste Fahrtstraße von Waidbruck nach St. Ulrich (Pescosta) erbauen. Die Gemeinden Wolkenstein und St. Christina setzen unverzüglich den Straßenbau fort.
- 1869: Erstbesteigung des 3181 m hohen Langkofels durch den Wiener Paul Grohmann.
- 1870: Die zu klein gewordene Pfarrkirche wird abgerissen und durch einen neugotischen Bau ersetzt.
- 1872: Die Pfarrkirche wird fertiggestellt.
- 1874: Der Friedhof wird angelegt.
- 1877: Am 23. September feierliche Einweihung der neuen Kirche (Kirchtag).
- 1882: Nach sintflutartigen Regefällen verschüttet am 18. September ein großer Erdrutsch zwei Stadel und ein Wohnhaus (Fussel), sechs Personen finden dabei den Tod.
- 1914: Renovierung der Pfarrkirche.
- 1915-16: Bau der 44 km langen Schmalspurbahn von Klausen über Lajen nach Plan durch russische Kriegsgefangene.
- 1916: Bau der Straßen über das Grödner- und Sellajoch
- 1914-18: Erster Weltkrieg fordert 33 Opfer (Gefallene und Vermisste).
- 1939-45: Zweiter Weltkrieg fordert 49 Opfer (Gefallene und Vermisste).
- 1949: Die Ortschaft ist eigene Pfarrei.
- 1960: Die Schmalspurbahn wird eingestellt.
- 1966: Karl Senoner wird Slalomweltmeister in Portillo (Chile).
- 1968: Das wiederholt veränderte Wappen Wolkenstein wird als offizielles Wappen der Gemeinde abgebildet.
- 1970: Alpine Ski-Weltmeisterschaften in Gröden.
- 1970-89: Mit den alpinen Ski-Weltmeisterschaften schafft Gröden den Sprung in die Elite der Wintersportregionen. Seither findet jährlich ein Weltcup-Abfahrtsrennen statt.
Die Fremdenverkehrsnächtigungen von Wolkenstein sind von 510.000 im Jahre 1969 auf ca. 1.030.000 im Jahre 1988 gewachsen.
Davon fallen immerhin, trotz der Wichtigkeit der Wintersaison, noch über 40% der Nächtigungen auf den Sommer.
- 1987: Bau der neuen Tennishalle mit Billardräumen und Kegelbahnanlagen.
- 1988/89: Erweiterung der Pfarrkirche „Maria ad Nives“.
- 1990: Eröffnung der neuen Eishalle mit Turnhalle und Schießstand


Textquelle: Mussner, Rudolf (2010), Nosta Sëlva - Wolkenstein in Gröden, 1. Auflage, Wolkenstein in Gröden

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